Outback

Hallo aus Rainbow Beach an der Ostkueste.
Hier ein Rueckblick ueber die letzten anderthalb Wochen:

Nach einer schlaflosen Nacht am Flughafen in Sydney (wo ich auch Caro endlich wieder getroffen habe, sie ist naemlich zusammen mit Kalinka am selben Tag heimgeflogen) habe ich frueh morgens endlich Joerg in Empfang genommen!
Wir haben drei nette Tage in Sydney verbracht, mit allem Drum und Dran: Hafen, Kings Cross, Cold Rock, ein bisschen Shoppen, Darling Habour und Essen in Chinatown.
Mit dem Flieger ging es dann nach Alice Springs, von wo am naechsten Tag die Tour ins Outback startete.
Mit 20 Leuten war der Bus proppen voll und die ersten 200 km durchs Nichts haben wohl alle erst mal verschlafen.
Unser erstes Ziel war Kings Canyon, stolze 400 Millionen Jahre alt. Dort sind wir zunaechst strack die Wand hochgeklettert (zumindest sah es von unten und von oben so aus) und oben angekommen haben wir im Grunde eine Mondlandschaft vorgefunden. Die Aussicht war jedoch atemberaubend und den Aufstieg auf alle Faelle wert!
Die Nacht haben wir unter freiem Himmel verbracht. Auf einem Farmgelaende, das mal eben 1 Millionen Acres (ungefaehr 1 Millionen Fussballfelder, also gute 5000 qkm) gross ist (die Leconfield-Farm war bloss niedliche 4800 Acres gross…).
Auf diesem Grundstueck steht auch ein gewisser Felsen und bis zu dem waren es noch gut 50 km!!!
Die Nacht, wie gesagt, unter dem grandiosen Sternenhimmel. Abends gab es ein Lagerfeuer und dann sind wir alle in unsere Swags gekrochen. Das ist eine Mischung aus Zelt und Schlafsack. Unten ist eine Matratze, die mit einer festen Leinendecke ueberspannt ist. Da kriecht man samt Schlafsack rein.
Die Temperaturen schwanken dort im Outback doch gewaltig. Laut Daniel, unserem Busfahrer, Koch, Footballtrainer und nicht zuletzt auch Reiseleiter, gibt es dort 6 Temperaturen: cold/hot, bloody cold/hot und fucking cold/hot. Tagsueber waren es bei uns wohl so um die 30 Grad, nachts wurden es unter 10 Grad…
Frueh am naechsten Morgen wurden wir (nicht allzu sanft) geweckt und die Fahrt ging nach einem schnellen Fruehstueck und Katzenwaesche („die Toilette ist ueberall“) weiter zu den Olgas (Kata Tjuta), einer gewaltigen Felsformation. Kulturell sind die Olgas eines der groessten Geheimnisse Australiens, da es sich dabei um Aboriginee-Heiligtuemer handelt.
Nach einer Wanderung um und durch diese Felsen kam dann das eigentliche Highlight: Ayers Rock, Uluru. Wir konnten ihn schon von weitem sehen und es war einfach irre. Da hat man diesen Felsen schon hunderte Mal auf Fotos gesehen und ploetzlich steht er da, mitten im Nichts. Unbeschreiblich! Und er ist so unfassbar riesig!
Mit 3,6 x 2,4 km (ungefaehr) und einer Hoehe von bis zu 348 Metern ist er der groesste Fels der Welt (nein, der in West Australia ist es wohl doch nicht, da der in der Mitte geteilt, also eigentlich zwei Felsen ist; dafuer wurde neulich noch ein Felsen unter Wasser entdeckt, der locker sieben mal so gross ist wie Uluru). Uebrigens ist er eigentlich grau, bloss die Oberflaeche ist rot, quasi gerostet.
Nach einem mittel-spektakulaeren Sonnenuntergang am Uluru sind wir zum Camp fuer diese Nacht gefahren (diesmal ganz offiziell auf einem Campingplatz, da alles andere naemlich illegal gewesen waere im Nationalpark).
Auch diese Nacht haben wir wieder im Freien verbracht.
Der naechste Tag fing fuer uns noch frueher an, damit wir rechtzeitig zum Sonnenaufgang wieder bei Ayers Rock sein wuerden. Einfach unbeschreiblich, wie er ploetzlich rot glueht, auch wenn die Sonne noch lange nicht richtig aufgegangen ist.
Nach einem Spaziergang von gut zwei Stunden um diesen Koloss herum haben wir wieder die Fahrt nach Alice Springs angetreten. Dort fliesst der Todd River durch, allerdings unter der Erde. Das Flussbett ist komplett ausgetrocknet. Dennoch findet jedes Jahr ein Bootsrennen auf ihm statt. Allerdings eher Feuersteinmaessig: Die Boote haben keinen Boden und es wird nicht gerudert sondern gelaufen. Bloss einmal musste das Rennen ausfallen, weil naemlich tatsaechlich Wasser im Fluss war. Damit war der Eintrag im Guinessbuch der Rekorde faellig: Ein Bootsrennen, das wegen Wasser abgesagt werden musste…
Alles in allem wieder mal eine gelungene Sache. Das Outback ist wirklich fantastisch. Wir haben Kamele, Dingos und etliche weitere Tiere gesehen. Man muss einfach da gewesen sein, um annaehernd begreifen zu koennen, wie riesig und einsam es dort ist…

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